Trainingslager Mallorca 2018 – ein kurzes Update
Seit meinem letzten Rennen der Saison 2017 habe ich nun nichts mehr von mir hören lassen. Nach dem IRONMAN Hamburg, der unplanmäßig auch mein Saisonabschluss war, sah ich mich gezwungen, meinem Körper ein bisschen Ruhe zu gönnen. Eine über lange Zeit entstandene Verletzung wollte ich endlich in den Griff bekommen. Meine geplanten Starts bei der Challenge Walchsee und der Challenge Davos musste ich absagen. Das Laufen habe ich erstmal komplett eingestellt – Radfahren und Schwimmen waren noch möglich. Ich machte mich auf die Suche nach kompetenten Ärzten. Eine mir zu dem Zeitpunkt logisch erscheinende Therapie bestand dann erstmal aus 6 Wochen absoluter Sportpause – auch längere Spaziergänge waren verboten. Mein Trainer und diverse andere Bekannte lachten mich aus: „Haaaah, das schaffst Du doch eh‘ nicht!“ Auch mir erschien dieser plötzliche Lebenswandel als eine große Herausforderung. Ich fühlte mich auf einmal kranker als ich wirklich war. Aufzug statt Treppe, Auto statt zu Fuß! Doch ich habe diese Zeit ohne Bewegung geschafft und bin stolz auf mich…! Allerdings kam mein ganzer Rhythmus völlig durcheinander und ich war abends nicht müde, um zu einer normalen Uhrzeit schlafen zu gehen. Ich ging teilweise erst gegen 2 / 2:30 Uhr zu Bett. Doch die ca. 7 Stunden Schlaf wollte mein Körper dann trotzdem haben.
Dass diese 6-wöchige Pause mich in der Therapie keinen Schritt voran gebracht hat, ist eine andere Geschichte. Der behandelnde Arzt war nun auch am Ende seines Lateins und überwies mich zu einem Kollegen. Nach ein paar schmerzvollen Spritzen und einem absolut unsinnigen Therapievorschlag (im Kleingedruckten stand, ich könnte im Rollstuhl enden) nahm ich auch davon Abstand. Ich setzte weiterhin und vermehrt auf die Physiotherapie/Osteopathie, die mir als einzige sinnvolle Behandlungsmethode erschien.
Über Silvester entschied ich spontan, nach dem Wettercheck, eine Woche Mallorca zu buchen. Mit dem Rennrad im Gepäck ging es auf meine Lieblingsinsel. Genau am Abend vor der Reise erwischte mich eine Erkältung. Die Radausfahrten in der Sonne mussten dann leider etwas kürzer ausfallen. Ende Januar ging es dann für eine Woche in den Schnee. Langlaufen (Skating) war trotz meiner Verletzung zum Glück möglich. So konnte ich tolle Kilometer in den Loipen von Leutasch sammeln. Der Winter war mir sehr willkommen! Die Physiotherapie zeigte nun langsam kleinere Erfolge. Ich begann mit Nordic Walking. Später versuchte ich, die Bergab-Passagen zu laufen, da mir dies weniger Schmerzen bereitete als das bergauf laufen. Bald folgte ein erster Testlauf – nicht schmerzfrei, aber es schaute langsam wieder nach Laufen aus.
Anfang März reiste ich dann in mein erstes richtiges Trainingslager nach Mallorca, Playa de Muro. Das Laufen klappt leider immer noch nicht beschwerdefrei, dafür konnte ich auf dem Rad und im Becken sehr gut trainieren. Das Training in der spanischen Sonne ist für den Körper auch deutlich angenehmer als in der Kälte Deutschlands. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich schon bald wieder in das normale Triathlon-Training einsteigen kann. Ich werde zwar in der dritten Disziplin erstmal hart arbeiten müssen, aber die Fortschritte, die ich hoffentlich erzielen werde, sind dann Balsam für die angeschlagene Seele. Von August 2017 bis heute war es eine lange Durststrecke.
Eine tolle Motivation für die neue Saison ist mein neues Zeitfahrrad STEVENS Volt. Im nächsten Trainingslager werde ich darauf meine ersten Kilometer abspulen – ich freue mich schon riesig!