IRONMAN 70.3 Mallorca 2014 – Mein erster Start im Profi-Feld
Dass nicht nur ich Gefallen an dem Ironman 70.3 Mallorca gefunden habe, sondern auch zahlreiche andere Triathleten aus 68 verschiedenen Ländern, zeigt der diesjährige Teilnehmer-Rekord von über 3.500 Einzelstartern. Bereits im letzten Jahr war ich hier am Start – damals noch als „Agegrouperin“. Mein diesjähriger Start war auch gleichzeitig mein Startschuss in die Profi-Liga. Zum ersten Mal war ich im Profi-Feld der Damen unterwegs, welches hier aus 15 Frauen bestand. Insgesamt waren über 600 Frauen am Start in Alcudia. Es fühlte sich also für mich ein bisschen wie das erste Mal an. Die Aufregung vor dem Rennen war zwar so wie immer, aber ich wollte meinem eigenen Anspruch gerecht werden und im ersten wichtigen Rennen nicht gleich patzen.
Um kurz vor 8 Uhr morgens wurden wir Profi-Damen vor allen anderen Athleten auf die Strecke geschickt. Das Schwimmen in dem kleinen Feld klappte gut und ich hielt den Anschluss an die Gruppe, welches mir eine gute Schwimmzeit (1,9 km: 25:57 Min) bescherte. Ich wechselte auf Platz 7 liegend auf mein Rad. Die Sonne schien auf uns hinab und versprach einen schönen und recht warmen Tag zu bringen. Bei der Ortsdurchfahrt von Port de Pollenca standen zahlreiche Zuschauer am Kreisel, die uns Athleten zujubelten, bevor wir in den langen Anstieg zum Kloster Lluc fuhren. Die Straße dort war sehr schlecht und es gab einige Schlaglöcher. Als ich durch den Kreisel fuhr ging ein Raunen durch die Zuschauermenge… „Mist!!!“ Ich hatte eine Flasche aus meinem hinteren Halter verloren. Dann ging noch ein zweites Raunen durch die Menge, noch lauter als das erste. „??? Die haben aber viel Mitleid mit mir“, dachte ich. Vorsichtig tastete ich nach meiner verbliebenen Flasche hinter meinem Rücken. Oh… die zweite volle Flasche hatte ich also auch verloren. Das erklärte das zweite Raunen der Menschenmenge 😉 Nicht schlimm – hatte ich doch zumindest noch eine halb volle Flasche im vorderen Halter. Meine nächste Investition wird also sicherlich eine neuer Flaschenhalter sein.
Das Radfahren war relativ einsam, was ja eigentlich nicht schlecht ist. Nach vorne war leider nichts zu sehen, von hinten kam auch nichts. Kurz vor der Wechselzone (Radsplit 90 km: 2:37:03 Std.) überholte ich Natascha Schmitt, was mich aber nur kurzzeitig auf Platz 6 brachte, denn schon nach ein paar Laufmetern hatte sie mich wieder ein und ich konnte ihrem Tempo definitiv nicht folgen. Drei Laufrunden waren an der Promenade von Alcudia zu absolvieren. Ich lief mein Tempo und konnte meinen 7. Platz bis ins Ziel verteidigen (Lauf 21 km: 1:29:36 Std. / Gesamtzeit: 4:38:47 Std.).
Zufrieden mit meinem guten Einstieg ins Pro-Lager, ließ ich zusammen mit Uli den schönen Tag ausklingen. Das „Reinfeiern“ in meinen Geburtstag habe ich leider nicht mehr geschafft. Zu schwer wurden meine Augenlider und das Bett war einfach zu verlockend. Außerdem hatten wir für meinen Geburtstag einen Plan, für den es sich lohnte fit zu sein. Mit leichtem Wandergepäck machten Uli und ich uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg zum zweithöchsten Berg Mallorcas, dem Puig Massanella (1.364 hm). Die Wanderung sollte sozusagen meine Rekom-Einheit ersetzen. Doch ich gebe zu, ich habe die nur ca. 12 km lange Etappe etwas unterschätzt. Es gab am Gipfel doch recht viele Kletterpassagen, die für meinen Triathlon geschändeten Körper doch anstrengend wurden. Aber die tolle Aussicht über die ganze Insel belohnte uns für unsere Mühen. Nun darf ich noch eine Woche auf der Insel trainieren – ich freue mich!!!