H-CHALLENGE Salou – Duathlon statt Triathlon
Das europäische Triathlon-Jahr 2021 neigt sich allmählich dem Ende entgegen. Durch die erneute Verschiebung des eigentlich für Februar 2022 datiertem IRONMAN Hawaii, wird sich doch noch einmal eine beachtliche Summe an Athletinnen zu den Rennen im Oktober einfinden.
Die HALF-CHALLENGE im spanischen Salou stand schon länger auf meinem Rennkalender. Es war nämlich das erste Rennen, welches COVID zum Opfer gefallen ist. Das war Anfang 2019 und wir waren alle noch ahnungslos, welche enormen Auswirkungen die Pandemie haben würde.
Nun fand die CHALLENGE in Salou statt und ich freute mich, dabei sein zu dürfen. Ebenso freute ich mich über das Wiedersehen mit Melanie Baumann, einer Schweizer Pro-Athletin mit immer guter Laune. So konnte das Rennwochenende nur toll werden!
Von Mallorca verwöhnt, darf man vom spanischen Festland nicht zuviel erwarten, was die Trainingsumgebung anbelangt. Diese Erfahrung hatte ich ja nun schon mehrfach gemacht. Aber das meist gute Wetter und die spanische Sonne machen das wieder wett. Meine erste Schwimmeinheit absolvierte ich mit Wetsuit im Meer. Und mir fiel auf, wie warm das Wasser noch war. Die erste Nacht in unserem Bungalow war ziemlich kalt und mir graute es vor der Aussicht, morgens ins Wasser zu müssen. Aber der Neo war wirklich schon zuviel des Guten. Doch erst einmal die Lage checken und schauen, wie die Gegebenheiten im Wasser so sind. Und tatsächlich sollte ich mich bestätigt fühlen, denn die Begegnungen mit ein paar wenigen Quallen sowie einem großen Manta-Rochen waren etwas unheimlich.
Am Race-Morgen staunten wir nicht schlecht, als wir Richtung Wechselzone an der Promenade gingen: Viel Wind und starker Wellengang begrüßten uns in der Dämmerung. Ui, dachte ich, da werden die Quallen ja so richtig aufgewirbelt. Na, das wir ein schmerzhafter Spaß. Kurz vor dem Männer-Start – einige Pro-Männer schwammen sich schon ein – gab es etwas Unruhe in der Menge und kurz darauf verkündete der Race-Director, dass das Schwimmen aufgrund zu starker Wellen und nicht zu realisierender Wasseraufsicht ausfallen würde und es einen Duathlon geben würde, bestehend aus 2 Laufrunden a 5 km. „Oh, das ist aber ganz schön viel… dann laufen wir ja insgesamt über 30 km.“ war unsere Einschätzung. Aber es wurde ganz deutlich gesagt und dann habe ich das auch nicht mehr in Frage gestellt.
Ich organisierte mir schnell ein zweites Paar Laufschuhe – was sich später auch als Nachteil herausstellen sollte – und war mehr oder weniger bereit für diese nun eigentlich ganz andere Sportart Duathlon. Nach einem eher witzigen Fehlstart unserer Pro-Damen-Startgruppe (ein geistesabwesender Zuschauer ließ eine Hupe ertönen und wir rannten los….) und dem dann eigentlichen Start (mit Kanonenschuss) befand ich mich nach kürzester Zeit an vorletzter Stelle. Ich wollte nicht all-out angehen, doch um der Peinlichkeit zu entfliehen, rannte ich was ging 🙂
Als wir nach 5 km durch die Wechselzone geleitet wurden, kam mir das schon sehr komisch vor und noch verunsicherter war ich, als die zwei Damen vor mir in Sichtweite, zum Wechelbeutel liefen und den Helm aufsetzten. Ich war so perplex, da ich ja fest in der Annahme war, wir müsssten 2 Runden laufen, dass ich erstmal einfach nur stehen geblieben bin und nicht mehr wusste, was ich als nächstes tun sollte.
Als ich mich dann wieder mental gefangen hatte, machte ich es den anderen gleich und begab mich auf den Versuch einer Aufholjagd. Der Radkurs ist ja als flacher Drückerkurs bekannt, doch die Strecke wurde noch einmal leicht modifiziert und in jeder der 3 Runden war ein deutlich spürbarer kleiner Berg enthalten. Eine hohe Anzahl von Wendepunkten machten die Strecke nicht zu einem schnellen Kurs. Auch an optischen Reizen hat die Strecke nicht allzuviel zu bieten, was es einfacher macht, eine gute Aeroposition zu halten.
Ich konnte mich vom vorletzten Platz (14) gut vorarbeiten und fuhr als 6. in die Wechselzone. Dort stellte ich fest, dass aufgrund des abgesagten Schwimmens, die geltenden Regeln, dass keine Sachen auf dem Boden der Wechselzone stehen dürfen (alles muss in den Beuteln sein, die am Ausgang der Wechselzone hängen), einfach nicht mehr galten. Wenn schon Chaos, dann auch durchgängig. Nach dem Motto: Jetzt ist eh‘ alles egal. Nun gut, dann halt ein paar Sekunden liegen lassen und barfuß zum nächsten Schuhwechsel.
Nun hieß es wieder „laufen was geht“, um mich von möglichst wenigen überholen zu lassen. Leider habe ich noch einen entscheidenen Platz verloren und finishte auf Platz 7 – mal wieder einen Platz nach den Preisgeldrängen. Der Laufkurs war angenehm zu laufen und man hatte eine gute Übersicht, wo man sich in dem Feld befand, da man sich auf den 4 Runden immer wieder entgegen kam. Abgesehen von dem Chaos aufgrund des ausgefallenen Schwimmens war das Rennen sehr gut organisiert und die Veranstalter und vielen Helfer der ansässigen Triathlon-Vereine waren mit vollem Einsatz dabei.
Im Großen und ganzen kann ich mit dem Rennen sehr zufrieden sein. Mein noch immer Probleme bereitender Unfall-Fuß (Radsturz im Mai) machte in dem Rennen keine Mucken und die Regeneration verlief auch gut, sodass ich mit großen Schritten auf mein Saisonabschluss-Rennen zusteuern kann: Dem IRONMAN Mallorca am Samstag, dem 16.10.2021. Ich hoffe, dass alles gut verläuft und ich dort dann meine 25. Langdistanz ins Ziel bringen kann.
- Lisa Norden 03:51:09 Std.
(00:15:41 / 2:08:13 / 1:24:47) - Els Visser 03:59:01 Std.
(00:15:42 / 02:14:17 / 01:26:08) - Lucy Hall 03:59:42 Std.
(00:15:42 / 02:14:21 / 01:26:52) - Emma Bilham 04:00:22 Std.
(00:16:14 / 02:16:23 / 01:24:48) - Tondeur Alexandra 04:03:59 Std.
(00:15:43 / 02:17:21 / 01:28:07) - Alexia Bailly 04:07:09 Std.
(00:16:14 / 02:20:03 / 01:28:02) - Verena Walter 04:10:38 Std.
(00:17:44 / 02:16:48 / 01:32:28) - Tara Grosvenor 04:14:31 Std.
(00:16:13 / 02:29:34 / 01:25:36) - Julie Aspesletten 04:15:48 Std.
(00:16:13 / 02:23:28 / 01:33:03) - Sabrina Stadelmann 04:18:35 Std.
(00:17:01 / 02:28:18 / 01:29:48)