IRONMAN Hamburg 2017 – Platz 5 (PRO) bei der Premiere im hohen Norden
Die Premiere des IRONMAN Hamburg sollte in dieser Saison mein Hauptrennen werden. Hamburg ist sportbegeistert, soviel steht fest. Und dass Hamburg ein mega Triathlon-Event auf die Beine stellen würde, war uns allen mehr als klar. Meine Saison hatte mit den Siegen in Taiwan und Bonn gut begonnen und ich ging optimistisch in die zweite Saisonhälfte. Das Training wurde noch mal taff und die ein oder anderen, zuerst kleineren, Wehwehchen stellten sich ein. 3 Wochen vor dem IRONMAN Hamburg streikte plötzlich auch noch mein Fuß und zwang mich zu einer Laufpause. Mein Start in Hamburg stand in den Sternen. Hin- und hergerissen in meinen Gedanken, versuchte ich das Training ansonsten so zu absolvieren, als würde ich starten können.
Der Fuß wurde allmählich besser, meine Stimmung auch wieder. Also, auf nach Hamburg und gucken, was möglich ist. Der Wetterbericht sah zuerst nicht so prickelnd aus. Hamburg präsentierte sich die Tage vor dem Rennen von seiner nass-grauen Seite. Dauerregen und für einen Sommer niedrige Temperaturen luden nicht zu Outdoor-Aktivitäten ein. Doch für den Raceday sollte es trocken bleiben und die Sonne würde uns bei ca. 20°C auch mal einen Besuch abstatten. Pefrektes Wetter für alle, die ein Hitzerennen nicht mögen. Bereits um 6:40 Uhr fiel der Startschuss für alle Profi-Männer und -Frauen. Eine große Schleife von der Binnen- in die Außenalster und eine kleine Schleife in der Binnenalster, unterbrochen durch einen kurzen Landgang, lagen vor uns. Der Ausstieg am Jungfernstieg war das Highlight der ersten Disziplin. Das Wasser empfand ich als erstaunlich kalt. Und je länger ich schwamm, desto mehr kletterte die Kälte meine Füße hoch in die Beine. Doch ich blieb von Krämpfen verschont und erreichte nach 1:00:30 Std. die erste Wechselzone. Dass ich wohl einen kleinen Umweg geschwommen war, wurde mir erst nach dem Rennen bewusst. Die fest in der Binnenalster installierte Wasserfontäne hätte wohl links umschwommen werden müssen. Ich wählte, wie auch einige andere Athleten vor mir, die längere rechte Variante. Die Radstrecke führte uns über 2 Runden in die Harburger Berge hinaus bis Buchholz i.d. Nordheide und war nicht flach, wie man es von Hamburg vermuten könnte. Zudem ärgerte uns ein zunehmender Wind und ließ keine schnellen Radzeiten zu. Ich lag auf Position 4, zwischenzeitlich auf 5 und konnte nach für mich schlechten 5:19:04 Std. in die zweite Wechselzone fahren. Doch noch war nichts verloren und ich schlug mein geplantes Marathontempo an. Das ging auch erstmal gut und ich genoss die tolle Atmosphäre an der Strecke. Viele bekannte Gesichter jubelten mir zu. 4 Runden entlang der Alster und durch die Innenstadt waren zu absolvieren. Doch noch vor Beginn der zweiten Runde machten plötzlich meine Oberschenkel völlig dicht. So etwas hatte ich in dieser extremen Form noch nicht erlebt. Ich versuchte, meinen Laufstil anzupassen und so wenig vertikale Bewegung wie nötig zu provozieren. Das sah natürlich alles andere als schön aus und ich wünschte mir einfach nur noch das Ziel herbei. Ich hätte mich auch nicht gewundert, wenn ich über ein Sandkorn gestolpert wäre 🙂 An Kniehub war rein gar nichts mehr zu machen. Zwischenzeitlich lag ich auf dem dritten Platz. Doch den musste ich natürlich hergeben und beendete das Rennen schließlich auf dem 5. Rang (PRO), bzw. auf Rang 7 insgesamt. Meiner Enttäuschung über meine nicht erfüllten Erwartungen ließ ich auf der gigantischen Finishline am Rathausplatz freien Lauf. Das Training für eine Langdistanz ist planbar, aber was man am Wettkampftag schließlich daraus macht, steht in den Sternen. Und obwohl die Tränen flossen, war ich auch ein bisschen stolz auf mein Finish. Denn eine Langdistanz ist nie einfach und jeder, der die Ziellinie erreicht, ist ein Champion – egal in welcher Zeit! Meine Zeit für den Marathon betrug 3:24:29 Std. – für die Umstände noch nicht einmal ganz so schlecht 🙂 Mit meiner Endzeit von 9:52:03 Stunden hatte ich dann nicht mehr ganz so viel vom restlichen Tag. Nun heisst es wieder, Treppenstufen rückwärts hinunter gehen, beim Überqueren der Straße versuchen, mit einer Grünphase auszukommen und insgesamt mich möglichst schnell wieder zu erholen. DANKE Hamburg! DANKE an meine Sponsoren, an meinen ebenso enttäuschten Trainer und an meine Freunde sowie natürlich an Uli für die unermüdliche Unterstützung.
1. Sämmler, Daniela 9:07:49 Std.
00:55:53 / 04:55:24 / 03:08:53
2. Wutti, Eva 9:23:35 Std.
00:58:58 / 05:14:59 / 03:02:02
3. Ertmer, Julia 9:30:57 Std.
01:02:07 / 05:07:22 / 03:14:58
4. Möller, Kristin 9:39:43 Std.
01:03:37 / 05:30:06 / 02:58:10
5. Krull, Annika 9:43:54 Std.
01:07:53 / 05:29:19 / 02:59:46
6. Wassink-Hitzert, Sandra 9:48:37 Std.
00:55:56 / 05:25:10 / 03:19:31
7. Walter, Verena 9:52:03 Std.
01:00:30 / 05:19:04 / 03:24:29