Bonn-Triathlon 2017 – Erfolgreiche Titelverteidigung
Meinen zweiten Wettkampf in diesem Jahr bestritt ich beim legendären Bonn-Triathlon. Das Wettkampfformat mit 3,8 km Schwimmen im Rhein, 60 km Radfahren und 15 km Laufen kommt einer Mitteldistanz nahe, ist aber eben doch etwas kürzer und erfordert daher noch mehr Spritzigkeit und Tempohärte. Als Athlet mit Fokus auf die Langdistanz sind solche Rennen ja eher immer Zwischenstationen im Hinblick auf die nächste Langdistanz. Dennoch möchte man, ob Trainingsrennen hin oder her, ein gutes Ergebnis erzielen. Ich hatte mir nicht weniger vorgenommen, als meinen Titel aus dem letzten Jahr (als Duathlon ausgetragen, aufgrund des Hochwassers im Rhein) zu verteidigen. Das Rennen in Bonn ist zurecht sehr beliebt und lockt, nicht zuletzt aufgrund der Preisgelder, auch immer eine Hand voll guter Top-Starter in die schöne Stadt am Rhein. Ich kann mich mittlerweile schon als alten Hasen bezeichnen, was die Anzahl der Starts in Bonn angeht. Doch das Schwimmen stellt sich für mich immer wieder als eine Herausforderung dar. Man möchte die starke Strömung natürlich für sich nutzen. In der Mitte des Rheins ist diese am stärksten, doch schon nach unter 30 Minuten Schwimmzeit hat man die 3,8 km bewältigt und man sollte den Ausstieg aus dem Wasser nicht verpassen. Daher stellt sich jedes mal die Frage: Wann schwimme ich so langsam wieder aus der Mitte des Flusses in Richtung Ufer? Und wie immer, zocke ich auch diesmal nicht lang genug mit der Strömung und schwimme viel zu früh in Richtung rettendes Ufer. Und so verliere ich immer ein paar wertvolle Sekunden/Minuten auf die mutigeren Athletinnen, die furchtlos in Kauf nehmen, erst in Köln an Land gespült zu werden. Ich wechselte als 8. Frau auf die Radstrecke. Nun galt es die verlorene Zeit wieder gut zu machen, was mir auch gelang. Mit der schnellsten Radzeit der Damen bog ich als Erstplatzierte in die große Wechselzone. Nun waren 3 Runden am Rheinufer zu laufen. Die Strecke war teils schön schattig. Die Temperaturen hatten zugelegt, waren aber noch nicht zu heiß. Bestes Bonn-Triathlon-Wetter eben 😉 Mit einem Polster von ca. 2 Minuten lief ich mein Tempo, merkte aber beim Wendepunkt, dass mir meine Verfolgerin dicht auf den Fersen war. In jeder Runde schmolz mein Vorsprung und in der letzten Runde war ich jeden Moment darauf gefasst ihren Atem in meinem Nacken zu spüren und noch mal den Turbo zünden zu müssen – nicht sicher, ob ich diesen überhaupt würde zünden können 😉 Gut, dass mich die zahlreichen Zuschauer so gut gepusht haben – ich hörte so oft meinen Namen – das war ein tolles Gefühl. Ich rettete letztendlich 34 Sekunden Vorsprung ins Ziel und konnte überglücklich als erneute Siegerin meinen Triumph bejubeln. Vielen Dank an das gesamte Orga-Team für die tolle Veranstaltung!
1. Verena Walter 3:12:12 Std.
00:27:30 (8) / 01:37:49 (1) / 01:03:08 (3)
2. Sandra Wassink-Hitzert 3:12:46 Std.
00:25:59 (1) / 01:41:42 (3) / 01:01:39 (2)
3. Kristina Ziemons 3:13:48 Std.
00:28:03 (11) / 01:44:32 (5) / 00:59:40 (1)
Das nächste Rennen lässt auch nicht mehr lange auf sich warten: 18. Juni 2017, CHALLENGE Heilbronn (Mitteldistanz)