Trainingslager und erster Wettkampf der Saison – Schöne 16 Tage auf Lanzarote
„Swim, bike, run, eat, sleep, repeat.“ Unter diesem Motto ging es für mich zusammen mit Beate Görtz, ihrem Freund Helmut und seiner 4-köpfigen Kölner Mädels-Trainingsgruppe sowie zwei Trainingspartnern aus meinem heimischen Verein und meinem Freund Uli ins erste Camp dieser Saison auf die kanarische Insel Lanzarote. 16 Tage Sonne, Wind, gutes Essen, Training, Erholung und eine Menge Spaß!!
Die ersten Tage zeigte sich die Insel nicht von ihrer besten Seite. Das Wetter war durchwachsen und kühl, aber trocken. Neidisch verfolgten wir den heimischen plötzlichen Sommerbeginn und fragten uns, warum in Köln höhere Temperaturen gemeldet wurden, als auf Lanzarote 😉 Verkehrte Welt. Aber das war nörgeln auf hohem Niveau. Denn wir konnten unsere Trainingsvorgaben wie geplant umsetzen und hatten im Sands Beach Club in Costa Teguise mit einem beheizten 25-m-Pool direkt vor unserem Apartment beste Bedingungen. Der Wind schien mit jedem Tag zuzunehmen. Lag das vielleicht an meinem persönlichen Empfinden und an den zunehmend schweren Beinen? Nee, ich glaube nicht. Aber nach einer Woche Höhenmeter sammeln und drücken gegen die stramme Brise merkt man, zugegeben, doch eine leichte Ermüdung in den Beinchen. Da war es natürlich auch sehr unvernünftig von Sascha, Ralf und mir, unseren ersten „Entlastungstag“ mit einem 4-stündigen Surfkurs am Famara Beach zu verbringen. Zu Anfang war ich mir nicht sicher, ob diese hohen Wellen dort wirklich so anfängertauglich sind. Aber da wir alle ja mehr oder weniger gut schwimmen können, wollte ich keine Panik machen. Nur wer gut schwimmen kann, muss nicht unbedingt auch gut tauchen und die Luft lange anhalten können. Und genau diese Fähigkeit ist beim Surfen, zumindest für blutige Anfänger wie wir es sind, von Vorteil. Nun gut – nach zahlreichen Versuchen mit Salzwassernasenspülungen habe ich es geschafft, ganze 5 Sekunden auf dem Board zu stehen. Und nach 4 Stunden ging nichts mehr. Wir waren alle drei so platt, dass wir beim Abendessen fast hätten gefüttert werden müssen. Entlastungstag – nee is‘ klar!
Zum Abschluss des Trainingscamps stand für Beate, Nadine und mich der erste Wettkampf dieser Saison an. Ich startete auf der kürzeren (1-60-10 km) von zwei angebotenen Distanzen des Tri122 in Costa Teguise. Nach meiner Teilnahme im letzten Jahr wusste ich, was mich erwartet und ich freute mich riesig auf die wunderschöne Radstrecke mit einem ca. 11 km langen Anstieg zum höchsten Punkt der Insel (Straße ca. 590 m ü.NN). Wie auch im letzten Jahr hatten wir mit starkem Wind zu kämpfen. Schon das Schwimmen hat richtig Spaß gemacht, da es richtig wellig war. Es war nicht einfach, die Wendebojen aus dem Wasser heraus zu erkennen. An dritter Position wechselte ich auf das Rad. Wir radelten zuerst gegen den mächtigen Wind, bevor es in den langen Anstieg Richtung Tabayesco ging. Ich fuhr auf Position 2 vor und konnte mich über den schnellsten Radsplit der Damen freuen. Das Laufen auf der Strandpromenade war eine Herausforderung. Leider waren einige Engpässe, bedingt durch zahlreiche kleine Baustellen, zu durchlaufen. Die nichts ahnenden, flanierenden Touristen stellten sich teilweise auch als gemeingefährliche Hindernisse heraus. Ich kam mir vor, wie in einem Computerspiel, mit dem Ziel, möglichst schnell, ohne Rempeleien, durch den Parcours kommen zu müssen. Man merke: die Sportart Triathlon ist noch ausbaufähig 😉 Dass die angekündigten Getränkestände nicht alle auch pünktlich an den ausgewiesenen Orten aufgebaut waren, erwähne ich hier nur am Rande. Denn ich habe gelernt, dass die Spanier nicht so pünktlich sind, wie die spießigen Deutschen 😉 Man kann es ja auch positiv sehen: Ich war (zu) schnell unterwegs! Apropos „zu schnell“: Herzlich lachen musste ich später im Ziel, als mir die Siegerin Michaela Herlbauer berichtete, dass ihr Begleitfahrrad (führende Frau auf der Laufstrecke) ihr aufgrund sichtbarer Anzeichen einer beginnenden Adipositas nicht mehr folgen konnte. Man könnte jetzt ja sagen – nicht schlimm, denn wir wussten laut Racebriefing ja wo es her geht. Aber… auch dies sei hier nur am Rande erwähnt und ich betone, es tat dem Spaß am Wettkampf keinen Abbruch und hat auch nichts an der Gesamtplatzierung verändert, …Michaela und ich wurden auf der Laufstrecke kurz vor dem Ziel falsch geleitet (in eine Sackgasse!) und keiner wusste den richtigen Weg ins Ziel. Plötzlich kam mir Michaela – mit dem Adipösen auf dem Rad – entgegen und wir mussten beide kehrt machen, da es der falsche Weg war. Daher sind unsere Laufsplits in der Ergebnisliste nicht ganz ernst zu nehmen. Als Zweite kam ich dann ins Ziel und freute mich über die in einem stark besetzten Starterfeld gute Platzierung. Ich bin sicher, dass dieser Wettkampf bei einigen zukünftigen feuchtfröhlichen Abenden zum Besten gegeben wird: „Weisst Du noch damals, beim Tri122…“ Was wäre das Leben ohne solche Geschichten. Danke, für den chaotisch netten Wettkampf! Die Saison 2014 kann kommen.
Ergebnisse Frauen (1-60-10 km):
1. MICHAELA HERLBAUER 2:56:54 (14:50 Min / 1:56:56 h / 42:48 Min)
2. VERENA WALTER 2:57:09 (17:14 Min / 1:54:42 h / 42:16 Min)
3. JENNY SCHULZ 3:02:24 (17:39 Min / 2:02:22 h / 39:34 Min)
4. ANNETT FINGER 3:05:33 (17:15 Min / 2:03:28 h / 41:39 Min)
5. TANJA SLATER 3:10:55 (14:32 Min / 2:07:26 h / 44:35 Min)